Covid-19 als neuer Stressherd


 

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Stress als die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts eingeordnet! Laut WHO leidet bereits jeder Dritte unter stressbedingten Symptomen. Diese Aussage hat die WHO deutlich vor der aktuellen Covid 19 Krise getroffen. Aktuell ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der Menschen mit stressbedingten Symptomen zeitweilig deutlich erhöht hat.

Covid 19 und die damit einhergehenden Probleme lösen ungeahnten Stress in uns aus. Wir alle stehen plötzlich vor unbekannten Herausforderungen, die es nun zu bewältigen gilt. Kurzarbeit, Existenzängste und Sorgen um unsere Gesundheit belasten unsere Psyche und damit unseren Körper.

Die Reaktionen auf Stress sind vielfältig und werden häufig gar nicht damit in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund ist es mir wichtig, die häufigsten stressbedingten Symptome aufzuzeigen.

Mögliche Auswirkungen von Dauerstress

  • Unruhe
  • Reizbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Immunsystem Schwächung
  • Erhöhter Blutdruck und Puls
  • Kopfschmerzen
  • Magenbeschwerden
  • Verspannungen im Nackenbereich
  • Libido Verlust
  • Konzentrationsprobleme
  • Zähneknirschen
  • Gewichtszunahme

Was passiert eigentlich bei Stress?

Wird unser Körper in eine Stresssituation versetzt, schärfen sich unsere Sinne. Wir haben plötzlich mehr Kraft, hören, sehen und riechen besser. Bei Stress schaltet der Körper evolutionär auf höchste Alarmstufe, um uns reaktionsfähig und hellwach zu machen. Der Körper kann jedoch nicht unterscheiden, ob wir Stress im Büro oder aktuell im Homeoffice haben oder wie in der Steinzeit, vor einem Säbelzahntiger stehen. Unser Körper schüttet eine Menge der Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin aus, um uns reaktionsfähig zu machen.

Um die aufgebauten Stresshormone im Körper wieder abbauen zu können, benötigen wir eine Bewältigungsstrategie, die ich heute vorstellen möchte. Es gibt unterschiedliche Ansätze, wie man gegen Stress vorgehen kann und Ihn am besten Schritt für Schritt bearbeitet. Eine mögliche Strategie möchte ich heute vorstellen.

Wie Sie in Stresssituationen konkret vorgehen können

Stressanalyse durchführen
Notieren Sie sich so genau wie möglich, was Ihre Stressoren sind. Was belastet sie, was löst stresst Sie? Bestimmte Situationen, Gedanken oder Umstände? Analysieren Sie die Momente genau uns so ehrlich wie möglich. Oft ist das Niederschreiben der Probleme bereits erleichternd und lässt einen klareren Blick auf die Probleme entstehen.

Ergreifen Sie Maßnahmen
Notieren Sie sich, welche Maßnahmen Sie konkret ergreifen können, um Ihre Probleme zu lösen oder Ihre Situation zu verbessern. Das könnte zum Beispiel um Hilfe oder Unterstützung fragen sein? Oder eigene Ansprüche vorübergehend zurückschrauben oder generell zurechtrücken? Erwartungen und Wünsche anpassen? Erstellen Sie einen Plan, wie Sie im Detail vorgehen möchten und wer oder was dafür nötig ist. Die Erkenntnis sich selbst helfen zu können (Selbstwirksamkeit), nimmt bereits häufig einen Teil der Sorgen und Ängste weg und lässt und zuversichtlicher in die Zukunft blicken.

Regelmäßige Entspannungsübungen
Erlernen Sie eine Entspannungstechnik. Auch wenn aus aktuellem Anlass keine Kurse besucht werden können, ist es möglich per YouTube oder über spezielle Apps eine Entspannungstechnik zu erlernen. Planen Sie eine kurze, tägliche Übung von ca. 10-15 Minuten in Ihrem Alltag ein. Bereits 15 Minuten aktive Entspannung pro Tag haben nachgewiesenermaßen einen gesundheitlichen Effekt und lassen Ihr Stresslevel sinken.

Bewegung einbauen
In zahlreichen wissenschaftlichen Studien wurde mehrfach nachgewiesen, dass Bewegung – vor allem an der frischen Luft – dazu beiträgt, Stresshormone abzubauen. Ein kurzer Morgen- oder Abendspaziergang kann bereits dazu beitragen sich besser zu fühlen und benötigt nicht viel Zeit.

„Grübel-Pausen“ einlegen
Zwingen Sie sich, nicht permanent über Ihre Sorgen und Probleme nachzudenken. Verhindern Sie damit, sich im Kreis zu drehen. Geben Sie sich bewusst Zeiten, in denen Sie sich mit Ihren Problemen beschäftigen, aber auch Zeiten, in denen Sie Pause machen.

Ihre
Tanja Maxeiner
EINFACH GESUND