Intervallfasten zur Stressreduktion
Intervallfasten ist nicht nur zum Abnehmen gut.
Intervallfasten ist derzeit in aller Munde, wird aber häufig nur mit dem Thema „Abnehmen“ in Verbindung gebracht. Dabei ist das Intervallfasten ein echter Alleskönner. Neben dem langfristigen Abnehmen, ist es eine sehr wirksame Selbstreinigungs-Methode des Körpers, die sog. Autophagie, und kann auch zur Stressreduktion dienen, indem es das vegetative Nervensystem (VNS) positiv beeinflusst. Das VNS ist für viele Dinge in unserem Körper zuständig. Dazu gehört die Atmung genauso wie die Herzfunktion, die Steuerung des Blutdrucks, die Aktivität des Immunsystem oder die Verdauung, um nur einige zu nennen. Das VNS hat zwei Modi. Zum einen den „Sympathikus“, quasi unseren Antrieb wie beim Auto der Motor und zum anderen den „Parasympathikus“ der für die Entspannung im Körper zuständig ist, also wie die Bremse im Auto.
Beide Modi sind wichtig und sollten für einen gesunden Körper in einem ausgewogenen Zusammenspiel funktionieren. Das ist jedoch gerade in unserer heutigen Zeit nicht immer der Fall. Denn Stress, Schlafmangel und Reizüberflutung führen häufig dazu, dass in unserem Gehirn ständiger Daueralarm herrscht, d.h. der Sympathikus deutlich überwiegt und wir fast immer Vollgas fahren und selten bremsen.
Das Fatale: Dieser Dauerstress aktiviert in unserem Körper den Fluchtmodus (evolutionär geprägt), der die Immunabwehr drosselt und zeitweise sogar ganz abschaltet. Dem Körper ist es erst einmal wichtiger, sich vor der Gefahr zu schützen, als sich um so „nebensächliche“ Dinge wie Krebszellen, Viren, Bakterien oder Regeneration zu kümmern.
Wer regelmäßig in Intervallen fastet und 16 bis 18 Stunden eine Nahrungspause einlegt, gibt dem Parasympathikus, der für Ruhe und Ausgleich zuständig ist, die Möglichkeit sich zu reaktivieren. Unser Körper kommt damit wieder zur Ruhe und kann sich um die wichtigen Prozesse, die Immunabwehr und Zellreparatur kümmern.
Aber was bedeutet Intervallfasten überhaubt?
Intermittierendes Fasten mit der 16/8 Methode bedeutet, dass eine Essenspause von 16 Stunden eingelegt wird, in der nichts gegessen wird (die Nacht wird miteingeschlossen). Kalorienfreie Getränke sind während dieser Zeit erlaubt und erwünscht, um ggf. aufkommenden Hunger zu überbrücken. Innerhalb 8 Stunden wir gegessen. Wobei auch da eine Struktur da sein sollte und nicht wahllos gegessen werden sollte. So könnte ein Plan ausschauen…
2 sättigende Mahlzeiten am Tag + 1 Snack
Mindestens 4-5 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten
12:00 Uhr Mittagessen
16:00 Uhr kleiner Snack
19:30 Uhr Abendessen
Dieses Beispiel ist nun auf der Basis, dass Sie morgens keinen Hunger verspüren und in der Regel erst mit dem Mittagessen beginnen… Nach Möglichkeit zwischen den Mahlzeiten nicht naschen oder kalorienreiche Getränke zu sich nehmen. Einerseits um der Bauchspeicheldrüse und der Leber eine „Ruhepause“ zu geben in der kein Insulin und Gallensaft zur Verdauung ausgeschüttet werden muss. Andererseits um dem Körper zu signalisieren, dass er in den Essenspausen an seine eigene Reserve ran soll. Wenn Ihnen aber irgendwann wieder nach Frühstück ist, ist das auch kein Problem. Auch dann sollte man maximal 3 Mahlzeiten anstreben – keine Snacks. Der Stoffwechsel wird dadurch positiv beeinflusst und es kommt ein deutlich besseres Hunger- und Sättigungsgefühl zustande. Durch ständige Zwischenmahlzeiten wird im Körper übermäßig viel Insulin produziert, was die Fettverbrennung hemmt. Durch längere Essenspausen lernt der Körper wieder, wie es sich anfühlt Hunger zu haben, aber auch satt zu sein.
Was spricht für 16/8 Intervallfasten?
- Keine Kalorien zählen
- Kein zusätzlicher Kochaufwand
- Keine Vorgabe von bestimmten Lebensmitteln
- Sie können weiterhin Essen was Sie möchten
Der Einstieg in das 16/8 Intervallfasten ist für den ein oder anderen etwas gewöhnungsbedürftig. Gerade für Menschen die häufig am Tag essen und naschen, wird diese Art zu Essen erst einmal eine Umstellung darstellen. Doch keine Sorge, gemeinsam erstellen wir einen Plan, wie Ihnen Schritt für Schritt der Start und die Umstellung in einen anderen Essensrhythmus gelingen wird. Und nach einer Eingewöhnungsphase werden Sie sehen, wie einfach sich das Ganze in Ihren Alltag integrieren lässt.